Photo by Davide Radaelli
Am vergangenen Wochenende fand in
Zürich die Schweizermeisterschaft Artistic Swimming statt. Zum ersten Mal kam
das neue Wertungssystem des Weltverbands World Aquatics (ehemals FINA) zum
Einsatz, das es erlaubt, genau vordefinierte Einzelteile der Küren zu
evaluieren. Die allseits begrüsste Reform des Richterwesens soll zu
transparenten und gerechteren Resultaten führen. Swiss Aquatics gehört zu den
ersten Verbänden, die an ihren nationalen Meisterschaften das neue System
bereits einsetzt. Frankreich beispielsweise hat sich für eine schrittweise
Einführung entschieden. An internationalen Wettkämpfen wird nur noch nach den
neuen Regeln gerichtet.
Damit die Veränderungen rechtzeitig
umgesetzt werden konnten, mussten alle Richter:innen intensiv geschult und eine
neue Sparte von Difficulty Controllers ausgebildet werden. Auch Coaches und
Choreograf:innen mussten die neuen Regeln erlernen und in den jeweiligen Küren
umsetzen. Umso erfreulicher war, dass trotz der kurzen Vorbereitungszeit,
zahlreiche neue und beeindruckende Küren präsentiert wurden. Schön war auch zu
sehen, dass auf den Podien Schwimmerinnen aus fast allen Landesteile zu sehen
waren.
Das nationale Duett Emma Grosvenor
und Margaux Varesio vom Schwimmverein beider Basel traten erstmals mit ihrer
Reserveschwimmerin Anna Tary von Swim Regio Solothurn auf und gewannen beide
Duettwettkämpfe mit teils grossem Vorsprung auf die Zweitplatzierten aus Morges
Ilona Fahrni und Babou Schüpbach. Die Bronzemedaillen gingen im Team Free an
den Synchroverein Bern und die beiden Juniorinnen Melody Halbeisen und Aimée
Michel, im Team Tech an den Schwimmclub Flös Buchs und die Schwimmerinnen Noemi
Büchel und Leila Marxer.
Emma Grosvenor entschied mit ihrem
technischen Solo zum sehr passend gewählten Song «Changes» von David Bowie den
Wettkampf für sich. Melody Halbeisen vom Synchroverein Bern und Ladina Lippuner
vom Schwimmclub Flös Buchs folgten ihr mit 18 bzw. 22 Punkten Abstand. Im Solo
Free gewann Ilona Fahrni aus Morges Gold. Nur 2.7 Punkte trennten sie von Jessica
Jütz (Schwimmclub Flös Buch). Bronze ging durch Alice Ponsar ebenfalls nach
Morges.
In den Team-Wettkämpfen wurde es
nochmals sehr spannend. So waren die Ergebnisse an der Spitze äusserst knapp
und die Qualität der neuen Küren beeindruckend. Den Titel des Schweizermeisters
konnte sich Morges Natation im Team Free sichern. Die erfahrenen
Eliteschwimmerinnen aus dem Welschland wurden von einem sehr jungen Team aus
Bern herausgefordert, konnten sich aber schlussendlich durchsetzen. Bronze ging
an das Team der Swim Regio Solothurn. Mit nur einem Punkt Vorsprung vor den
Limmat Nixen Zürich sicherte sich Morges Natation auch den Titel in der
technischen Kür. Das Team der Startgemeinschaft Bern/Basel gewann Bronze. Die
wohl interessantesten Gruppenchoreografien präsentierten sich in der neuen
Kategorie Acrobatics. Hier überzeugten die Ostschweizerinnen des Schwimmclub
Flös Buchs. Dauphins Synchro Vernier gewann Silber und Bronze ging erneut an
den Synchroverein Bern.
Die detaillierten Ergebnisse der
Schweizermeisterschaft im Artistic Swimming finden Sie hier. https://res.artswim.ch/gestion/index.php?type=result
Alle Videos des Livestreams finden
sie bis auf weiteres hier. https://www.youtube.com/@LimmatNixenZuerich/streams
Erfolgreicher Start des Schweizer
Duetts
Die beiden Eliteschwimmerinnen des
Schwimmvereins beider Basel, Margaux Varesio und Emma Grosvenor, die für die
Schweiz das Duett bilden, deren Ziel die Qualifikation für die olympischen
Spiele in Paris 2024 ist, liessen in den beiden Duettdisziplinen, der
technischen und der freien Kür, die Konkurrenz weit hinter sich. Emma und
Margaux, die im vergangenen Dezember aufgrund ihrer Erfolge als Schweizer
Hoffnungsträgerinnen für die olympischen Spiele 2024 in Paris selektioniert
wurden, stellten zusammen mit ihrer Ersatzschwimmerin Anna Tary von Swimm Regio
Solothurn in der Heimat ihr sportliches Können unter Beweis. Beim ersten
grossen Wettkampf der Saison und mit dem bereits erwähnten Wertungssystem
erzielten sie auch im internationalen Vergleich mit 215.3 in der technischen
und 255.7 Punkten in der freien Kür eine sehr gute Punktzahl. Emma, die bis vor
kurzem noch wegen einer Schulterverletzung pausieren musste, gewann zudem auch
im technischen Solo souverän die Goldmedaille.
Die beiden Studentinnen der ETH
Zürich und der Universität Neuchâtel, die bereits seit 2016 Teamkolleginnen in
der Nationalmannschaft sind und seit gut 2 Jahren ein Duett bilden, werden sich
nun der Vorbereitung der nächsten Wettkämpfe widmen und weiter hart für ihren
Traum von Olympia 2024 arbeiten. Sie werden im Mai an zwei Weltcups in
Frankreich und Ägypten teilnehmen. Im Juni werden sie die Schweiz an den
European Games (POL) auch in den Team-Disziplinen mit der Nationalmannschaft
vertreten, bevor sie nach Japan fliegen werden, um die Weltmeisterschaft in
Fukuoka zu bestreiten.
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