Sunday, June 15, 2014

Schweizer im Medaillenrausch an Militär-Schwimm-WM


Gold, Gold, Silber, Bronze: Der Start zu den Armee-Weltmeisterschaften der Schwimmer und Rettungsschwimmer in Tenero ist den Einheimischen geglückt.
Auf einem Rettungsbrett kniend 600 Meter über einen See paddeln: In dieser Disziplin gehören die Schweizer zur Weltspitze – das haben sie am Freitag in Tenero eindrücklich bewiesen. Am ersten Tag der Militär-Weltmeisterschaften im Schwimmen und Rettungsschwimmen feierten Kevin Schuler und Pascal Stöckli einen überlegenen Doppelsieg in der Kategorie «Board Race».

Wäre Kevin Schuler nicht in Arth-Goldau, sondern in Australien zu Hause, würde ihm seine Goldmedaille wohl zu nationaler Bekanntheit verhelfen: Das Rettungsschwimmen in Wettbewerbsform ist dort nebst dem Rugby ein Nationalsport. In der Schweiz betreiben nur eine Handvoll Klubs diese Sportart, darunter die SLRG Innerschwyz, welcher Schuler und die meisten anderen Schweizer Spitzen-Rettungsschwimmer angehören.

Als Vorbereitung für die WM in Tenero reiste Schuler bereits vor anderthalb Jahren für mehrere Monate nach Australien – er trainierte hart und mit den Besten der Welt. In den letzten Wochen bereitete er sich mit dem Schweizer Team dann sehr konzentriert in Tenero vor. Entsprechend gelöst kommentierte Schuler seinen Sieg: «Ich wusste schon, dass ich sehr parat war, und ich habe klar auf einen Podestplatz gehofft. Umso schöner, dass es nun sogar für Gold gereicht hat.»

Auch als Team brillierten die Schweizer am Freitag: Im Staffelrennen mit dem Rettungsbrett gewannen sie Gold, in jenem mit dem Rettungsgurt Bronze. Der Medaillensatz ist somit schon nach dem ersten Tag komplett.

Fünf CISM-Weltrekorde und Staffel-Silber für die Schweiz im Pool-Schwimmen
Im Pool-Schwimmen kam es am Starttag zu einer wahren Flut von militärischen Weltrekorden. Gleich zwei CISM-Weltrekorde gab es für die deutsche Delegation zu feiern. Christian Diener setzte sich über 200 m Rücken in 1:58,40 durch, Yannick Lebherz über 400 m Lagen in 4:18,56. Für den dritten CISM-Weltrekord bei den Männern sorgte der Russe Jewgeni Koptelow in 52,37 über 100 m Delfin.

Die Französin Charlotte Bonnet schlug über 200 m Crawl in der CISM-Rekordzeit von 1:57,99 an, die Brasilianerin Graciele Herrmann über 50 m Crawl in 25,08. Unter dem Strich fielen im 50-m-Becken von Tenero also nicht weniger als fünf CISM-Weltrekorde.

Für das Highlight aus Schweizer Sicht sorgte die 4x200-m-Crawl-Staffel der Männer. Das Quartett Jean-Baptiste Febo, Simon Rabold, David Karasek, Nico van Duijn musste sich nur Brasilien geschlagen geben und durfte sich Silbermedaillen um den Hals hängen lassen.

David Karasek, 2012 in London Olympia-Teilnehmer, unterbot im Einzelrennen über 200 m Crawl sowohl im Vorlauf (1:50,06) als auch im Final (1:50,53) die EM-Limite. Das Podest verpasste Karasek als Vierter genau gleich knapp wie Nico van Duijn über 100 m Delfin und Lukas Räuftlin über 200 m Rücken.

Die Militär-WM im Schwimmen und Rettungsschwimmen in Tenero dauert noch bis Sonntag.
Es nehmen rund 200 Athletinnen und Athleten aus 18 Nationen teil.

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