Wednesday, April 19, 2023

Schweizermeisterschaft Artistic Swimming im Zeichen von Neuerungen


 

Photo by Davide Radaelli

Am vergangenen Wochenende fand in Zürich die Schweizermeisterschaft Artistic Swimming statt. Zum ersten Mal kam das neue Wertungssystem des Weltverbands World Aquatics (ehemals FINA) zum Einsatz, das es erlaubt, genau vordefinierte Einzelteile der Küren zu evaluieren. Die allseits begrüsste Reform des Richterwesens soll zu transparenten und gerechteren Resultaten führen. Swiss Aquatics gehört zu den ersten Verbänden, die an ihren nationalen Meisterschaften das neue System bereits einsetzt. Frankreich beispielsweise hat sich für eine schrittweise Einführung entschieden. An internationalen Wettkämpfen wird nur noch nach den neuen Regeln gerichtet.

Damit die Veränderungen rechtzeitig umgesetzt werden konnten, mussten alle Richter:innen intensiv geschult und eine neue Sparte von Difficulty Controllers ausgebildet werden. Auch Coaches und Choreograf:innen mussten die neuen Regeln erlernen und in den jeweiligen Küren umsetzen. Umso erfreulicher war, dass trotz der kurzen Vorbereitungszeit, zahlreiche neue und beeindruckende Küren präsentiert wurden. Schön war auch zu sehen, dass auf den Podien Schwimmerinnen aus fast allen Landesteile zu sehen waren.

Das nationale Duett Emma Grosvenor und Margaux Varesio vom Schwimmverein beider Basel traten erstmals mit ihrer Reserveschwimmerin Anna Tary von Swim Regio Solothurn auf und gewannen beide Duettwettkämpfe mit teils grossem Vorsprung auf die Zweitplatzierten aus Morges Ilona Fahrni und Babou Schüpbach. Die Bronzemedaillen gingen im Team Free an den Synchroverein Bern und die beiden Juniorinnen Melody Halbeisen und Aimée Michel, im Team Tech an den Schwimmclub Flös Buchs und die Schwimmerinnen Noemi Büchel und Leila Marxer.

Emma Grosvenor entschied mit ihrem technischen Solo zum sehr passend gewählten Song «Changes» von David Bowie den Wettkampf für sich. Melody Halbeisen vom Synchroverein Bern und Ladina Lippuner vom Schwimmclub Flös Buchs folgten ihr mit 18 bzw. 22 Punkten Abstand. Im Solo Free gewann Ilona Fahrni aus Morges Gold. Nur 2.7 Punkte trennten sie von Jessica Jütz (Schwimmclub Flös Buch). Bronze ging durch Alice Ponsar ebenfalls nach Morges.

In den Team-Wettkämpfen wurde es nochmals sehr spannend. So waren die Ergebnisse an der Spitze äusserst knapp und die Qualität der neuen Küren beeindruckend. Den Titel des Schweizermeisters konnte sich Morges Natation im Team Free sichern. Die erfahrenen Eliteschwimmerinnen aus dem Welschland wurden von einem sehr jungen Team aus Bern herausgefordert, konnten sich aber schlussendlich durchsetzen. Bronze ging an das Team der Swim Regio Solothurn. Mit nur einem Punkt Vorsprung vor den Limmat Nixen Zürich sicherte sich Morges Natation auch den Titel in der technischen Kür. Das Team der Startgemeinschaft Bern/Basel gewann Bronze. Die wohl interessantesten Gruppenchoreografien präsentierten sich in der neuen Kategorie Acrobatics. Hier überzeugten die Ostschweizerinnen des Schwimmclub Flös Buchs. Dauphins Synchro Vernier gewann Silber und Bronze ging erneut an den Synchroverein Bern.

Die detaillierten Ergebnisse der Schweizermeisterschaft im Artistic Swimming finden Sie hier. https://res.artswim.ch/gestion/index.php?type=result

Alle Videos des Livestreams finden sie bis auf weiteres hier. https://www.youtube.com/@LimmatNixenZuerich/streams

 

Erfolgreicher Start des Schweizer Duetts

Die beiden Eliteschwimmerinnen des Schwimmvereins beider Basel, Margaux Varesio und Emma Grosvenor, die für die Schweiz das Duett bilden, deren Ziel die Qualifikation für die olympischen Spiele in Paris 2024 ist, liessen in den beiden Duettdisziplinen, der technischen und der freien Kür, die Konkurrenz weit hinter sich. Emma und Margaux, die im vergangenen Dezember aufgrund ihrer Erfolge als Schweizer Hoffnungsträgerinnen für die olympischen Spiele 2024 in Paris selektioniert wurden, stellten zusammen mit ihrer Ersatzschwimmerin Anna Tary von Swimm Regio Solothurn in der Heimat ihr sportliches Können unter Beweis. Beim ersten grossen Wettkampf der Saison und mit dem bereits erwähnten Wertungssystem erzielten sie auch im internationalen Vergleich mit 215.3 in der technischen und 255.7 Punkten in der freien Kür eine sehr gute Punktzahl. Emma, die bis vor kurzem noch wegen einer Schulterverletzung pausieren musste, gewann zudem auch im technischen Solo souverän die Goldmedaille.

Die beiden Studentinnen der ETH Zürich und der Universität Neuchâtel, die bereits seit 2016 Teamkolleginnen in der Nationalmannschaft sind und seit gut 2 Jahren ein Duett bilden, werden sich nun der Vorbereitung der nächsten Wettkämpfe widmen und weiter hart für ihren Traum von Olympia 2024 arbeiten. Sie werden im Mai an zwei Weltcups in Frankreich und Ägypten teilnehmen. Im Juni werden sie die Schweiz an den European Games (POL) auch in den Team-Disziplinen mit der Nationalmannschaft vertreten, bevor sie nach Japan fliegen werden, um die Weltmeisterschaft in Fukuoka zu bestreiten.

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