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patrick b. krämer
Noè Ponti
gewinnt an den Kurzbahn-Weltmeisterschaften in Budapest über 100 Meter
Schmetterling seinen dritten WM-Titel – wie schon über die halbe Distanz mit
Weltrekord. Der Tessiner Überflieger verbesserte die Marke des Amerikaners
Caeleb Dressel aus dem Jahr 2020 um sieben Hundertstelsekunden auf 47.71
Sekunden.
Unfassbar,
unglaublich, ohne Worte! Das waren die Reaktionen der Medienschaffenden in der
Duna Arena in Budapest. Was dieser 23-Jährige vom Schwimmclub Uster hier
leistet, bringt selbst hartgesottene Schwimmjournalistinnen und -journalisten
ins Schwärmen.
Noè Ponti
ist neben der Amerikanerin Gretchen Walsh der grosse Star dieser
Meisterschaften. Insgesamt dreimal verbesserte er in der ungarischen Hauptstadt
einen Weltrekord – zweimal über 50 Meter Schmetterling und heute über die
doppelte Distanz.
«Ich habe
gehofft, dass ich so schnell schwimmen würde, es war sensationell, einfach
crazy! Ich habe einfach mein Rennen gemacht, war nicht nervös – am Ende war es
ziemlich gut», schmunzelt er in die Kamera von Swiss Aquatics. Gestern noch auf
einen möglichen Weltrekord über diese Distanz angesprochen, hatte er vehement
verneint, an diese Marke zu denken. Zu weit weg sei dieser Rekord für ihn. Weit
gefehlt! Ponti verbesserte seinen Europarekord von 48.40 Sekunden um sagenhafte
0.69 Sekunden. Auf die Frage, ob er gestern tiefgestapelt habe, antwortet er
mit einem breiten Grinsen: «Ich sage nie, was ich machen will, ich lasse lieber
meine Rennen sprechen.» Das hat er, dieser sympathische junge Mann, der die
Schwimmwelt in Ekstase versetzt und der Schweiz einen dreifachen Weltmeister im
Schwimmen beschert hat.
Noè Ponti
wird morgen die Lagenstaffel schwimmen, danach «richtig Party» machen und am
Montag mit dem Team um 16.35 Uhr in Kloten landen. Dort wird ihm Swiss Aquatics
am Flughafen einen gebührenden Empfang bereiten.
Marius
Toscan: «Mit der zweiten Hälfte zufrieden»
Am Morgen
stand Marius Toscan in seiner Paradedisziplin über 400 Meter Lagen am
Start. In 4:10.39 blieb er rund 1.2
Sekunden über seiner Bestleistung, die er im November in Sursee realisiert
hatte. Als 18. verpasste der EM-Fünfte von 2024 den Final der besten acht
deutlich. «Mit der zweiten Hälfte bin ich ganz zufrieden. Nach dem Start war
der Übergang von der Unterwasserphase ins Schwimmen jedoch nicht optimal. Das
hat diverse Zehntel und zu viel Energie gekostet, um an meine Bestzeit
anzuknüpfen.»
Der
22-Jährige vom Schwimmverein St. Gallen-Wittenbach trainiert seit Sommer
zusammen mit Noè Ponti im Nationalen Trainingszentrum von Swiss Aquatics in
Tenero unter den Fittichen von Massimo Meloni und Andrea Mercuri. «Ich habe
mich gut eingelebt im Tessin. Der Aufbau des Trainings ist leicht anders. Wir
schwimmen weniger Kilometer, dafür mit mehr Intensität. Und es ist gut, dass
ich dort nun auf der 50-Meter-Bahn trainieren kann.» Es sei auch cool, mit
Italienisch eine neue Sprache lernen zu können, beschreibt der gelernte
Polymechaniker sein neues Umfeld.
Louis
Droupy mit vielen neuen Eindrücken
Der
Westschweizer Brustspezialist Louis Droupy kehrt mit vielen neuen Eindrücken in
seine Heimat nach Morges zurück. Zum ersten Mal an einer WM dabei, musste er
sich zuerst «an die vielen neuen Eindrücke und Abläufe gewöhnen».
Auf der
kürzesten Brustdistanz, den 50 Metern, blieb er in 27.25 Sekunden knapp eine
halbe Sekunde über seiner Bestleistung. «Ich denke, ich habe nicht viele Fehler
gemacht. Mein Start ins Rennen war jedoch nicht der beste. Die Zeit über 50
Meter war eine logische Folge der vorherigen Rennen. Über 200 Meter war ich
zwei Sekunden über der Bestzeit, über 100 Meter eine, nun eine halbe - das ist zurzeit einfach die Form, die ich
habe.»
Der
23-jährige Schwimmer von Lausanne Aquatique nimmt sehr viele neue Eindrücke mit
nach Hause. «Unvergesslich sind sicher diese unglaublichen Momente, die uns Noè
beschert hat. Diese werde ich nie vergessen.» Morgen Sonntag wird er zum
Abschluss dieser Weltmeisterschaften in der 4x100m Lagenstaffel starten. «Ich
freue mich riesig mit Roman Mityukov, Thierry Bollin und Noè Ponti diese
Staffel schwimmen zu können. Das wird toll!» Der Vorlauf der Staffel ist morgen
Sonntag auf 10.47 Uhr angesetzt.
Die
morgigen Einsätze des Schweizer Teams sehen wie folgt aus:
Antonio
Djakovic
200m
Freistil: Heats, 9:38 Uhr (evtl. Final ab 18:40 Uhr)
Roman
Mityukov
200m
Rücken: Heats, 10:12 Uhr (evtl. Final ab 18:12 Uhr)
Staffel
4x100m
Lagen: Heats, 10:47 Uhr (evtl. Final ab 19:10 Uhr)
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